Transfusionsmedizin

Die Transfusionsmedizin ist ein vergleichsweise junges Fachgebiet der Medizin und erst seit den neunziger Jahren gibt es eine eigenständige Facharztausbildung für dieses Fachgebiet. Sie beschäftigt sich neben der Herstellung und Anwendung von Blutbestandteilpräparaten auch mit differenzierten Fragestellungen der Beziehung von „eigen zu fremd“, die natürlich auch im Rahmen der Anwendung von Blutpräparaten von Bedeutung sind.

Damit ist das Fachgebiet sehr immunologisch geprägt, indem zum einen eine Vielzahl spezieller Laboruntersuchungen, wie Blutgruppenbestimmungen bzw. Bestimmung von Antigenen auf anderen Blutzellen (HLA-Antigene – weiße Blutkörperchen) oder (HPA-Antigene – Thrombozytenantigene) und Verträglichkeitsproben zwischen Personen (auch Mann und Frau bei Infertilität) erfolgen.

Damit berührt die Transfusionsmedizin auch viele Fragen der Transplantationsmedizin.
Die Herstellung von Blutbestandteilkonserven (die strengen gesetzlichen Regelungen unterliegt) und auch die Anwendung von Blutkonserven und Zubereitungen aus Blut
(wie bestimmte Zellpräparate, Plasmapräpararte, Immunglobuline) gehören zum Aufgabenbereich eines transfusionmedizinisch tätigen Arztes.

In der speziellen Fragestellung der immunologisch bedingten Infertilität kommt der Kompatibilitätstestung zwischen den Partnern Bedeutung zu. Therapeutisch wird aktiv und passiv sehr oft mit Blutbestandteilen behandelt, die teilweise frisch gewonnen und hergestellt werden müssen